Montag, 24. Mai 2010

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Wir erleben momentan erneut, wie die Werbung mit marktschrei-erischen Mittteln darauf abzielt, jede Frau abhängig von einem Medikament zu machen, um den unausweichlichen Wechsel hinauszuzögern oder aufzuheben. Ohne die Bedeutung der Symptome, die während dieser Übergangsphase auftreten können, bagatellisieren zu wollen, und ehe wir uns fragen, wie wir ihnen beikommen, müssen wir verstehen, warum alle anderen Übergänge (Pubertät/Ehe/Geburt) im Leben einer Frau ihren Wert erhöhen sollen, die Menopause jedoch nicht. Warum soll es negativ sein, von Aufgaben der Kindererziehung befreit zu sein und Zeit für andere, neue Dinge zu haben? Macht eine Frau, die nicht mehr von der Nachkommenschaft in Anspruch genommen wird, der Gesellschaft etwa Angst?






Die weisen Frauen: Im vorchristlichen Europa wurde älteren Frauen Machtpositionen und große Verantwortung übertragen. Diese Frauen waren in der Heilkunst tätig und arbeiteten als Hebammen. Sie leiteten Zeremonien bei unterschiedlichen Anlässen - von der Geburt bis zum Tod. Mit dem aufkommenden Christentum wurden sie entehrt, zu Verbrecherinnen abgestempelt und bei lebendigem Leib verbrannt. Heute ist das Alter nicht mehr Synonym für Weisheit, Erfahrung und Reife, an denen die Alten die Jüngeren Anteil nehmen lassen. In unseren westlichen, sogenannten "entwickelten" Zivilisationen gilt eine Frau, die die Menopause hinter sich hat, als "unnütz". Sie muss Angst haben, dass das Ende der Fruchtbarkeit auch das Ende der Sexualität und bald auch das Ende des Lebens bedeutet, denn Schönheit und Jugend sind die einzigen Erfolgs-chancen für eine Frau in unserer Gesellschaft. Warum sollen die leicht ergrauten Schläfen des "reifen" Mannes vorteilhaft sein, während die Frau ihre unter einer Haartönung verschwinden lassen muss?






Aus:
Rina Nissim, Wechseljahre Wechselzeit. Ein naturheilkundliches Handbuch für Frauen












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