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Blog-Beitrag vom 16. März 2010: Anarchisten sind schlau und Spiessbürger sind blöde? Von wegen! Kein Raum mehr für den Mittelstand? Handwerk und Gewerbe mit vollkommen überhöhten Mieten in die Pleite getrieben? Wie wäre es mit: Auf Grünstreifen zwischen mehrspurigen Strassen Kohlköpfe und Möhren pflanzen? Auf Abrissgebieten Kartoffeln oder Tomaten in alten Autoreifen gedeihen lassen? Vor den Firmen von Grundstücksspekulanten Veilchen und Maiglöckchen verteilen? Mancher Gewerbetreibende in Köln pflanzt schon seit Jahren Blumen und Bäume vor sein Geschäft und wird dabei sicher auch vom Ordnungsamt unterstützt, selbst wenn der Blumentopf mal aus Versehen ein paar Zentimeter zu weit links auf dem Bürgersteig steht. Auch diese Organisation auf ihren schicken Motorrädern mit dem deutschen Adler auf der Jacke ist dem Allgemeinwohl verpflichtet, wie ich hier in meinem Blog bemerkte, als es um die Verkaufszeiten der Trödelhändler ging, die zwar in einigen Städten am frühen Morgen aufbauen müssen, aber erst ab 11.00 Uhr unter Androhung eines Ordnungsgeldes verkaufen dürfen. Eine gewisse Organisation, Struktur und Sicherheit für die Bürger ist immer hilfreich. Und wir alle sind in unseren Handlungen auch dem Allgemeinwohl verpflichtet, haben aber natürlich genauso das Recht auf eigene Entscheidungen. Wie ich nicht nur beim Aldi-Einkauf bemerke, wenn die Dame mit dem deutschen Adler und dem Motorrad-Helm schräg rechts vor mir an der Kasse die ganze Zeit an dem DVD-Stand mit dem Werbefoto vom Film über die Teufelshure und die Heilige wühlt. Eben das alte Thema. Manche Frau mag rote Haare. Genau wie mancher Mann. Und manche eben nicht. Betrachtet man die Bilder, so fällt auf, dass Maria Magdalena beispielsweise, die Apostelin, die zur Prostituierten umgedeutet wurde, immer rote Haare trägt. Was sich in einigen Köpfen bis heute niederschlägt. Jede und jeder hat natürlich das Recht auf eigenen Geschmack. Und auf eine Intimsphäre. Daher mache ich persönlich auch nur ganz selten Fotos von Fremden, die veröffentlicht werden. Das Blogger-Netz wächst. Und es wird wieder bunt in Köln. Lust auf Kräuter, Blumen und Gärten? Guerilla Gardening – Ein botanisches Manifest.
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